Sonntag, 23. August 2009

In den Quellen von Baños!

Dieses Wochenende hatten Yoki, Simon, Badin und ich beschlossen nach Baños am Fuße des Tungaruhua zu fahren.
Das ist ein realtiv kleines Örtchen, das an Wochenenden von Menschen überschwemmt wird, wegen einem ausgezeichenten Nachtleben, den Vulkanischen Thermen und den vielen Freizeitaktivitäten, denen man hier nachgehen kann. Kanufahren, Bunjee-Jumping, Wandern, Fahrradfahren, Quad-fahren.
Also fuhren wir am Freitag direkt nach der Arbeit um 4 Uhr mit dem Bus nach Baños. Die Fahrt ist relativ kurz und dauerte nur etwa 2 Stunden.
Dort bezogen wir, während wir leider einen kleinen Regenschauer über uns ergehen lassen mussten, ein wunderschönes Hostel mit riesiger Dachterasse direkt in der Altstadt. Nachdem wir dann etwas essen waren und auf unserer Dachterasse gechillt hatten, denn der Regen hatte inzwischen aufgehört, stürzten wir uns in das Nachtleben. Was für ein Spass! Die Stadt war voll mit netten Leuten und so feierten wir lange.
Den nächsten Morgen begannen wir mit einem großen Pancake und leckeren Jugitos. Danach leihten wir uns gegenüber von unserem Hostel einen Strandbuggie und ein Quad aus und dann fuhren wir los..
Immer durch die Berge, die hier eine viel üppigere Vegetation als in Riobamba zeigen, da wie hier tiefer gelegen sind (unter 2000 Metern) Gesäumt von großen Wasserfällen und steilen Tälern.
Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus über diese beeindruckenden Bilder, die uns hier boten und so fuhren wir und fuhren. Durch Tunnel oder unter Wasserfällen, über große Straßen oder kleine Sandwege.
Die Landschaft hier unterhalb der Tungurahua zeigt sich in einem frischen grün, im Gegensatz zu der staubigeren Variante Riobamba.
Auf dem Rückweg gab leider der Quad seinen Geist auf uns so mussten wir uns von einem LKW bis Baños abschleppen lassen.
Nach dieser anstrengenden Bergrally ruhten wir uns erstmal wieder auf der Dachterrasse aus, aßen eine Kleinigkeit und genossen den Ausblick, bevor wir uns in die Therme aufmachten.
Diese natürlichen Therme werden mit dem bräunlichen Vulkanwasser des Tungurahua betrieben. Selten habe ich so etwas entspannendes erlebt...
Es gab richtig heiße thermische Becken mit Vulkanwasser und eiskalte Tauchbecken, zwischen denen man abwechseln konnte. Zwischendurch konnte man dann wieder etwas an der Luft entspannen und die hervorragende Landschaft genießen. Das Thermal wurde direkt unterhalb eines riesigen Wasserfalles erbaut, den man von überall dort im Blick hatte. Während es also immer dunkler wurde und inzwischen auch der Mond die Becken beschien da entspannten wir völlig.
Bis zum späten Abend blieben wir in den Thermalen und gingen dann etwas essen. Die Straßen waren an diesem Samstag noch voller als am Vortag und andauerend wurden wir von einer Ecuadoriansichen Fernsehwitzsendung genervt, die uns verarschen wollte.
Den Abend beschlossen wir vollkommen müde auf der Dachterasse bei einem Cervezita.
Schon um 7 Uhr hieß es an diesem Sonntag dann nämlich schon wieder aufstehen, frühstücken auschecken und den Bus nach Ambato nehmen. Denn Simon und Badin mussten um 12 Uhr zurück in Riobamba sein. Davor wollten wir aber nocheinmal in ein kleines Dörfchen in der nähe von Ambato fahren, da es hier sehr gute Lederjacken zu kaufen gibt. Und Lederjacken sind die perfekte Kleidung für das windige Riobamba.
Also fuhren wir schon so früh los. Der Tag war sehr schön und klar und so konnten wir auf der Fahrt das beeidruckende Bild der 4 Schneeriesen Altar, Chimborazo, Cotopaxi und Tungarahua genießen. Wieder einmal blieb uns der Mund offen stehen.
Das Lederörtchen war sehr hübsch und wir waren scheinbar die einzigen Touristen, die sich dort hin verirrt hatten. So konnte ich auch eine preiswerter aber sehr gute Lederjacke erstehen und leckeres Obst auf einem schönen Markt kaufen, von diesem gestärkt wir dann mit einiger Verspätung in Riobamba ankamen.
Also wieder ein verdammt tolles Wochenende hinter uns und es stellt sich nur die Frage was kommt als nächstes. Aber dazwischen noch eine Arbeitswoche, wo man sich wieder etwas nützlich fühlen darf.
Ich melde mich bald wieder. Bis dahin alles Gute und saludos, Jonathan

Für Fotos hier klicken:

Banos

Sonntag, 16. August 2009

Auf dem Chimborazo

Jeden Morgen, wenn ich auf den Bus warte, der mich zur Arbeit bringen soll, da sehe ich den schneebedeckten Gipfel des mächtigen Chimborazo, auf den die Gonzalo Davalos, meine Straße zuläuft. Oftmals liegt die Spitze im Nebel der grauen Wolken - aber ist der Blick einmal frei, so bietet sich einem ein unvergesslicher Anblick eines weißen Riesen.

Eben zu diesem Riesen hatten wie beschlossen aufzubrechen. Wir, das waren Fabián der Ingenieur von Sumaklife, Badin, Simon, Yoki, Diego ein Praktikant bei Sumaklife, Carlos auch von Sumaklife und ich.
Zunächst wollten wir mit Fabiáns altem gelben VW-Bus zum Fuß des Chimborazo fahren und dann von dort aus das zweite Refugio auf 5000 Metern erklimmen.

Den Freitagabend nach der Arbeit verbrachten wir mit Reisevorbereitungen. Der Bus wurde noch einmal in der Werkstatt durchgecheckt - eine fehlende Tür und Sitze wurden eingebaut. Wir gingen zusammen Proviant einkaufen. Alle Zutaten für riesige gigantische leckere Sanduches. Und natürlich Getränke: Colitas, Aguitas und Cervezitas..

Am Samstagmorgen sollte es dann um 8 Uhr am Parque Infantil losgehen. Doch Diego konnte nicht, da er an der Uni ein wichtiges Gespräch mit seinem Prof hatte und mit einiger Verspätung ging es nach dem Brotkaufen für die Sanduches dann endlich los.
Zunächst machten wir einen kleinen Stopp bei Fabián Landhaus, da eine seiner Kühe Durchfall hatte, diese wurde verpflegt und dann ging es weiter. Immer den gigantischen - glücklicherweise an diesem Tag wolkenfreien - Chimborazo im Blick.
WIr fuhren und fuhren. Nein wir kletterten mehr mit dem Bus die Berge hinauf.
Einen weiteren Halt machten wir an Yokis Arbeitsplatz am Fuß des Chimborazo - von wo man einen herrlichen Blick hatte. Dann nocheinmal beim Basiscamp und beim ersten Refugio. Dort stellte wir das Auto ab und bereiteten ersteinmal die gigantischen Sanduches zu. Denn nach der mehrere Stunden andauernden Fahrt durch wechselnde Landschaft - Grün, Bergig, Wüste - hatten wir ordentlich Hunger bekommen. Wir verschlangen die riesigen Brote in windeseile, denn uns zog es hinaus zum Gipfle - oder eher gesagt etwas näher zum Gipfel.
Inzwischen waren nicht nur wir angekommen, sondern auch leider einige Wolken, die den Gipfel umschwirrten und die Sicht leider behinderte. Nichtsdestotrotz wanderten wir los zum 2. Refugio auf 5000 Metern. Bepackt mit einigem Proviant und Panflöte und Gitarre.
So machten wir immer wieder Pausen - denn unsere Herzen schlugen wie wild in der Höhe - in denen Yoki Gitarre und Carlitos Flöte spielte.
So schafften wir es spielerisch auf die 5000 Meter. Oben angekommen waren wir aber völlig platt. So ruhten wir uns in der Sonne - wenn sie denn einmal durchkam - aus bevor wir den Abstieg wagten...

Auf der Rückfahrt waren wir alle sehr geschlaucht. Ich hatte pochende Kopfschmerzen und wünschte mir mein Bett herbei. Doch erst gegen Einbruch der Dämmerung war dieser wirklich schöne aber auch anstrengende Ausflug vorbei und ich konnte zufrieden in mein Bett fallen.

Hier klicken für Fotos:
Auf dem Chimborazo

Freitag, 14. August 2009

Donnerstag, 13. August 2009

Erste Bilder!









































































1. Bild: Die erste Gruppe Freiwilliger in Quito mit den Acompanantes Mélany, Estefi und Carolina

2. Bild: In unserem Hotelzimmer ( Rafael, ich, Simon)

3. Bild: Blick über Quito.

4. Bild: Meine kleine Hütte in Riobamba

5. Bild: Mit der Arbeit in den Comunidades. Schafe auf der Straße.

6. Bild: Der Chimborazo, höchster Berg Ecuadors und einer der Hausberge Riobambas

Oh wie schön ist Ecuador!

3 Wochen bin ich jetzt schon in Ecuador und ich kann ehrlich und aufrichtig sagen: "Yes, I like!". Heute kommen auch einige Bilder, die beschreiben sollen, wie es mir hier so ergeht...

Die Abreit gefällt mir sehr gut. Jeden Mittwoch und Freitag gibt es eine Menge zu tun. Dann kommt nämlich das neue Quinua im Hof von Sumaklife an und es geht fröhlich ans Werk.
Das Quinua wird in Säcken gewogen, beschriftet, geschleppt, verladen, herumgefahren, ausgeladen, geschleppt, verladen und aus lauter Schlepperei vor Ärger über dieAnstregngung gegen die Säcke getreten... Das passiert jeden mittwoch und Freitag, dann habe ich einen Arbeitstag von 8 Uhr morgens bis 16 Uhr abends. Anstrengend aber auch sehr lustig. Die Arbeit macht wirklich Spass. Man hat Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen, v. a. sehr vielen Indígenas und außerdem sind die Kollegen echt super. Da wäre der Berliner Badin, mein Vorgänder der noch einen Monat bleibt oder Diego, Sintia, Carlos und Fabián, alles Ecuadorianer mit denen ich zusammen arbeite. Soweit nur um hier einige Namen zu erwähnen.
Am Anfang haben außerdem die beiden anderen Weltwärtsfreiwilligen Simon und Yoki bei mir mitgeholfen, da sie selbst nicht viel zu tun hatten auf ihrer Arbeit. Das hat sich jetzt allerdings geändert und so sehen wir uns eigentlcih nur noach abends, zum Fussballspielen oder um in einen Bar zu gehen.
Am letzten Wochenende waren wir deutsche Freiwillige aus Riobamba in Quito, da der Montag ein Feiertag war (10 de agosto) und außerdem ganz viele neue deutsche DED-Freiwillige in Quito ankamen. (Fabian, Simon, Yannik, Franz) Diese begrüßten wir gebührend und gingen abends weg. Fit genug für Diskoleben waren aber nur Riobamba-Simon und ich. Zusammen mit 2 Ecuadorianern, einer Ecuadorianerin, einem Deutschen und 2 Deutschen Frauen, die wir alle in unserem Hostel kennenlernten ( der Deutsche und die Ecuadorianer arbeiten dort), gingen wir dann noch in La Mariscal ( dem Partyviertel von Quito) in die Disko.
Den nächsten Tag verbrachten wir dann glücklicherweise sehr ruhig. Wir gingen zum Parque Metroplitan, doch der anstieg zum Park war Horror. Dafür wurde man oben mit einem wunderbaren Blick über Quito, schattigen Plätzchen und leckeren Säften belohnt.
Abends war die gesamte Stadt total voll, denn am nächsten tag war ja Feiertag und ganz Quito war auf den Straßen der Altstadt und mit Livemusik und Reden und Komikern, feierte Ecuador den ersten Schritt zur Unabhängigkeit.
Die Altstadt bei Nacht ist schon allein ein wunderschön, aber sie jetzt mit all den Menschen und tausenden von kleinen Bühnen mit Livemusik und Feuerwerk zu sehen war ein Traum.
Dort blieben wir einige Zeit um dann in den vollen Trole-Bussen nach La Mariscal zurückzufahren. Am nächten Tag liefen wir wieder druch die Altstadt, diesmal bei Sonnenschein und das Weiß der Gebäude erstrahlte unglaublich hell (Ich hingegen unglaublich rot!).
Dort aßen wir in einem kleinen Hof zu Mittag. Eine Suppe, Reis mut Hühnchenfleisch, frischem Fruchtsaft und einer Banane als Nachtisch für ein 1 Dollar 70 pro Person.
Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von Quito und von den anderen Freiwilligen, die in Quito bleiben würden oder nach Otavalo, Ibarra oder Ambato gehen würden.
Simon, Yoki und ich nahmen einen Bus, der direkt von La Mariscal nach Riobamba fahren sollte. nach einer Dreiviertel Stunde warten kam der Bus auch und wir konnten einsteigen und schauten auf der Fahrt den tollen Film White Chicks auf Spanisch.
Wir unternehmen also sehr viel hier in Ecuador und es wir duns so schnell nicht langweillig. Für alle Fälle habe ich jetzt aber auch noch einen Fernseher in meinem Zimmer, der direkt aus den 60ern zu stammen scheint. man muss Glück haben ihn an zu machen. Mal funktioniert er und mal nicht. Hier haben Simon, Yoki und ich neulich ScaryMovie3 auf Spanisch gesehen und gestern abend habe ich Vatos Locos gesehen...Man war der lang! Ach ja und Simpsons sowieso...
Wo bleibt der Kulturschock? :)
Naja, meine Dusche ist trotzdem draußen im Garten und ein Waschbecken gibt es erst gar nicht. Aber mir geht es prächtig hier.
Warum ich plötzlich so viel schreibe? Ich habe Mittagspause und außerdem haben wir seit heute Internet zu Hause. Also werdet ihr mich wohl in nächster Zeit öfter hören...

Hasta pronto, Jonathan