Dienstag, 22. Juni 2010

Namen über Namen

Nun, da sich mein Auslandsjahr dem Ende neigt ist es langsam zeit einige (All)gemeinheiten über Ecuador zu erzählen.
ZU diesem Kuriositätenkabinett gehören zum Beispiel die Namen. Die Menschen in Ecuador haben vor allem sehr bekannte Namen wie Jonathan, Miguel oder Simón. Und jeder zweite hier heisst Jose Maria. In letzter Zeit aber sind besondere Namen sehr in Mode. Wo in Deutschland sich Kevin seiner Beliebtheit erfreut, so sind hier vor allem Lenin, Stalin oder Hitler immer beliebtere Vornamen. Vor allem auf dem Land erfreuen sich diese Namen einer grossen Beliebtheit bei der indigenen Bevölkerung. Wenn Stalin also mal wieder Lenin ärgert, dann bewirft der kleine Hitler vielleicht gerade Hunde mit Steinen.
Wie es der Zufall wollte hiess auf den Galapagosinseln unser Bootsführer auch Hitler. Wir haben uns sofort super verstanden.
Meine Lieblingsnamenkombination sehe ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit. Mit dem Bus fahre ich jeden Morgen an der Kanzlei von Anwalt Hitler Guevara vorbei. Schon wegen den wäre er meine Wahl.
Der kleine Usnavi aber aus einer Comunidad nahe dem Chimborazo hat eine ganz besondere Namensgeschichte. Geboren wurde er an der ecuadorianischen Küste bei Manta in der Nähe des ehemaligen nordamerikanischen Stützpunktes. Sein Vater war örtlicher Fischer und freute sich unglaublich über die Geburt seinens ersten Kindes. Er wollte seinem Sohn einen besonderen Namen geben. Einen mächtigen Namen. Einen Namen, der seines Sohnes würdig sei. Und so stand er aufgeregt mit glühenden Wangen an Bord seines kleinen Fischerbootes und blickte über die grossen Kriegsschiffe des amerikanischen Militärs. Und plötzlih wusste er einen Namen für seinen Sohn. Verschwommene, doch noch immer stolze Letter an dem mächtigen Bug des grauen Schiffes präsentierten ihm den Namen seines Sohnes: US Navy! Er sollte Usnavi heissen. Usnavi Yupanqui Daquilema.

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